Drei neue Filme setzen unsere 2024 begonnene Reise durch das Berlin der späten Weimarer Republik fort. Wir blicken tiefer in die Abgründe der Weltstadt und die Leben ihrer Gestrauchelten. Wie hält man den Kopf über Wasser im Chaos in einer Stadt voller Bedrohungen durch eklatante soziale Missstände, ausufernde Kriminalität und aufziehende totalitäre Kräfte? Wieder dient Berlin als Bühne und Zeitzeugnis zugleich. Jeder Film wird mit einer kurzen historischen Einführung eingeleitet. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion über die Wirkung, Aussagekraft und Aktualität der Werke.
Wir laden herzlich ein und hoffen auf zahlreiche Teilnahme zu drei geschichtlichen Abenden über ein Berlin zwischen Realität und Vision, Gewalt und Gerechtigkeit, Wahnsinn und Widerstand.
Referent: Julian Holl, Berliner Geschichtswerkstatt e. V.
Ort: Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin, Karl-Schrader-Straße 7–8, 10781 Berlin, Haus 3, Raum 221
Eintritt frei
Anmeldung bei der Berliner Geschichtswerkstatt: info@berliner-geschichtswerkstatt.de
Berlin-Alexanderplatz (1931)
Donnerstag, 17.07.2025 von 19:00 bis 21:30 Uhr
Die erste Verfilmung von Alfred Döblins Großstadtromans zeigt das Berliner Ganovenmillieu und seine Überlebenskünstler. Frisch aus dem Gefängnis, will Franz Biberkopf ein neues Leben beginnen doch wird von der Stadt verschluckt. Dieser Spiegel der sozialen Zersplitterung einer Weltstadt fängt das Weimarer Lebensgefühl eindringlich ein.
Der Mann, der seinen Mörder sucht (1931)
Dienstag, 22.07.2025 von 19:00 bis 21:30 Uhr
Der satirische Thriller von Robert Siodmaks erzählt die Geschichte eines suizidalen Heinz Rühmanns in der Hauptrolle: Hochverschuldet, beauftragt ein junger ein Mann einen Einbrecher ihn zu töten bevor die schöne Kitty ihm wieder Lebenslust einmacht. Der schwarze Humor hält dem Wahnsinn einer Weltstadt im Umbruch den Spiegel vor.
Das Testament des Dr. Mabuse (1933)
Donnerstag, 24.07.2025 von 19:00 bis 21:30 Uhr
Fritz Langs düstereres Meisterwerk zeigt, wie man eine Gesellschaft zersetzen kann – nicht durch Gewalt, sondern durch Angst. Der kriminelle Geist des Verbrechergenies wirkt aus dem Irrenhaus weiter während auch die die Stadt ihren Verstand verliert. Joseph Goebbels Urteil zum brisanten Werk kurz vor Hitlers Machtübernahme: „Praktische Anleitung zum Verbrechen. Wird verboten.“