2025
Ort: Berliner Geschichtswerkstatt, Goltzstraße 49, 10781 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Sportliche Aktivitäten gewannen in den 1920er Jahren zunehmend an Bedeutung im öffentlichen Leben Deutschlands und Europas. Sportvereine waren dabei nicht nur Orte der körperlichen Betätigung, sondern auch Räume, in denen soziale, politische und kulturelle Prozesse ausgehandelt und sichtbar gemacht wurden. Im ersten jüdischen Sportverein Deutschlands, dem Bar Kochba Berlin, diente der Sport dazu, sich selbstbewusst innerhalb der Mehrheitsgesellschaft zu positionieren und sich gegen antisemitische Fremdzuschreibungen zu wehren.
Ein Schlüsselmoment war dabei die Gründung des Makkabi-Weltverbands im Jahr 1921. Sein Zentrum lag in Berlin, und der Verband entwickelte sich zum größten jüdischen Sportverband weltweit. Unter seinem Einfluss wuchsen die Mitgliederzahlen der jüdischen Sportvereine in Berlin. Besonders die Teilnahme von Frauen spielte eine entscheidende Rolle: Sie forderten ihren Platz in den Vereinen ein und nutzten diese als Plattform für Selbstbestimmung und Emanzipation. Der Vortrag untersucht, welche Bedeutung die Vereine des Makkabi-Weltverbands für ihre Mitglieder in Berlin hatten. Im Mittelpunkt steht, wie die meist männlichen Führungspersonen die Verbandspolitik gestalteten und wie Frauen auf diese Entwicklungen reagierten.
Referent: David Gasparjan, Historiker und Geschichtsdidaktiker, Freie Universität Berlin
Moderation: Sonja Miltenberger, Berliner Geschichtswerkstatt e. V.
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