Ort: Berliner Geschichtswerkstatt, Goltzstraße 49, 10781 Berlin
Die Geschichte des Jüdischen Krankenhauses spiegelt die Geschichte der jüdischen Menschen und der Jüdischen Gemeinde in Berlin vom 18. Jahrhundert über die Shoah bis in die Gegenwart. Ihren Anfang bildete das „Hekdesch“, wie das Spital in der hebräischen Sprache genannt wird, in der Oranienburger Straße. Gemäß der jüdischen Religion nahm es alle Hilfsbedürftigen auf und entwickelte sich nach dem Umzug in die Auguststraße zur „Kleinen Charité“ weiter. Im 19. Jahrhundert stand die Krankenanstalt an der Spitze der modernen Medizin und Hygiene.
Das Krankenhaus schloss auch im Ersten Weltkrieg und während der NS-Zeit nicht, obwohl es zuletzt als Sammellager zum Abtransport in die Vernichtungslager missbraucht wurde. Nach 1945 wurde der Krankenhausbetrieb, trotz der nur noch wenigen jüdischen Menschen in Berlin, ebenfalls weitergeführt und konnte an die Fortschritte in der Medizin anknüpfen. Zugleich blieb die Tradition des Jüdischen Krankenhauses als eine offene Einrichtung bestehen, die im Krankheitsfall allen Menschen, unabhängig von ihrer Religion, Kultur und Herkunft, zur Verfügung steht.
Referentin: Dr. Elke-Vera Kotowski, Moses Mendelssohn Stiftung Berlin
Moderation: Gertrud Fischer-Sabrow, Berliner Geschichtswerkstatt e.V.
Eine Anmeldung ist nicht notwendig.