Mirë se erdhëm? Albanerinnen in Berlin

Das Projekt „Mirë se erdhëm? Albanerinnen in Berlin“ sammelte ein Jahr lang, in 2012, Geschichten. Neun Frauen aus Kosova, Mazedonien und Albanien berichten über ihren Weg nach Berlin, erzählen über ihr Leben hier und fragen sich: Mirë se erdhëm?*

*Sind wir gut angekommen? Sind wir willkommen? Ist es gut, dass wir gekommen sind?

Das Projekt

Die Idee zu dem Projekt entstand 2011 im privaten Kreis, bei einer Feier, als Albanerinnen und Deutsche ohne Migrationshintergrund zusammensaßen und ins Gespräch kamen: Tausende Albanerinnen aus verschiedenen Ländern – v.a. aus Albanien, Kosovo, Serbien und Mazedonien – leben in Berlin, sind aber der Öffentlichkeit als Gruppe(n) weitgehend unbekannt. Auch sind sie, wenn überhaupt, bislang nur sehr selten eingeladen worden, sich an Bildungsprojekten zu beteiligen und sich mit Fragen der deutschen Geschichte und Gegenwart auseinander zu setzen. Das wollten wir ändern.

Die Workshops

Im Rahmen verschiedener Workshops beschäftigten sie sich mit der deutsch-albanischen Geschichte und mit Familienbezügen im Zweiten Weltkrieg, sie diskutierten über Menschenrechte und über Religion und reflektierten das Leben als Frau in der Berliner Gesellschaft.  

Die Online-Ausstellung

Das Ergebnis des Projektes bildet diese Online-Ausstellung. Den Kern der Ausstellung bilden Auszüge aus den biografischen Erzählungen der Frauen, die über themenzentrierte Interviews erhoben wurden. Die elf Interviews wurden teils auf deutsch, teils auf albanisch geführt; die Transkripte der mündlichen Berichte wurden dem Schriftdeutsch angepasst. Die vollständigen Interviews stehen als PDF-Dateien zur Verfügung.

Wir, die Projektmitarbeiterinnen Feride Berisha und Kerstin Engelhardt, möchten Sie im Namen der projektbeteiligten Frauen herzlich einladen, den hier vorgestellten individual- und familiengeschichtlichen Wegen zu folgen und etwas über in Berlin lebende Albanerinnen zu erfahren.

Die Gruppe

Zwölf Albanerinnen fanden sich für das Projekt zusammen. Sie kamen als Kinder sogenannter „Gastarbeiter/innen“ nach Berlin bzw. wurden hier geboren, sie emigrierten auf der Suche nach einem besseren Leben und/oder sie flohen vor den politischen Unruhen und der Gewalt nach dem Zerfall Jugoslawiens. Sie sind berufstätig oder mal arbeitslos, religiös oder auch nicht und leben in größeren Familienzusammenhängen oder als alleinerziehende Mutter.

Die Erzählungen

Neun Projektteilnehmerinnen stellten ihre biografische Erzählung für die Ausstellung zur Verfügung, davon haben sieben Frauen einen migrationsgeschichtlichen Bezug zum Kosovo, eine zu Mazedonien und eine zu Albanien. Einige Frauen entwickelten das Konzept der Ausstellung mit. Eine Teilnehmerin konnte sich nach der Geburt ihres Kindes im Sommer nicht länger am Projekt beteiligen, eine andere kehrte in den Kosovo zurück. Zwei Frauen entschieden, dass ihre biografische Erzählung doch privat bleiben, d.h. den Kreis der Gruppe nicht verlassen soll. Die Gruppe insgesamt beschloss, dass die Erzählungen anonymisiert werden; in der Konsequenz ist auch das Bildmaterial entsprechend zurückhaltend.

Eröffnung

Am 8. Dezember 2012 wurden das Projekt und die Online-Ausstellung im Club von Berlin vorgestellt (> Bilder der Veranstaltung)

Projektleitung, Interviews, Workshops: Feride Berisha, Kerstin Engelhardt
Beratung, Realisierung Online-Ausstellung: Cord Pagenstecher

Einladung zur Präsentation der gleichnamigen Online-Ausstellung

am Samstag, den 8.12.2012, um 16:00 Uhr

im Club von Berlin, Jägerstr. 1, 10117 Berlin

Das Projekt „Mirë se erdhëm? Albanerinnen in Berlin“ der Berliner Geschichtswerkstatt sammelt seit einem Jahr Geschichten: In Berlin lebende Albanerinnen aus Kosova, Mazedonien und Albanien erzählen über ihren Weg nach Berlin und fragen sich: 

Sind wir gut angekommen? Mirë se erdhëm?

Sie berichten über ihre Migrationserfahrungen sowie die Migrationsgeschichte ihrer Familie und forschen nach den darin eingeschriebenen Verflechtungen deutsch-albanischer Geschichte. Sie reflektieren ihre Gegenwart und spüren ihren Zukunftsperspektiven im heutigen Berlin nach.

Zum Abschluss des Projekts möchten die Frauen ihre Ergebnisse mit Ihnen teilen und die aus dem Projekt entstandene Online-Ausstellung präsentieren. Kurze Kulturbeiträge und ein Empfang schließen die Veranstaltung ab.

Das Projekt wurde gefördert im Rahmen des Programms „Geschichte(n) in Vielfalt“ der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“.

Programm:

  • Begrüßung
    Grußwort von Percy MacLean (Vorsitzer des Clubs von Berlin)
  • Das Projekt
    Vorstellung durch Feride Berisha und Kerstin Engelhardt
  • Die Onlineausstellung
    Präsentation durch Fatime Morina
  • Albanische Kultur in Berlin
    Kurzbeiträge von Drita Ajazi, Mervete Bobaj, Hatixhe Junker
  • Empfang

Feride Berisha und Kerstin Engelhardt